- Vierländer Tracht
- Vierländer Tracht,seit der Mitte des 18. Jahrhunderts bei der ländlichen Bevölkerung der Vierlande ausgebildete gruppenspezifische Kleidung, die bei den Männern als solche bereits um die Mitte des 19. Jahrhunderts, wenig später auch bei den Frauen wieder erlosch. Zur Frauentracht gehörte ein großer runder Strohhut mit umgestülpter Krempe, der ursprünglich als Sonnenschutz über anderen Kopfbedeckungen wie Hauben und Mützen getragen wurde; weitere charakteristische Zutat war die »Nessel«, eine an der Mütze befestigte breite Hinterkopfschleife. Die Kleidung bestand aus einem braunen oder schwarzen, zu besonderen Anlässen auch roten Rock, Schürze (Platen), Mieder (Liefstück) mit Brustkette und Hemdspange, langärmeligem Hemd, Brust- und Halstuch. Die Männer trugen dunkle Kniehosen (Büxen), hoch geschlossene rote Westen mit doppelreihigen Metallknöpfen, Halstuch und an Festtagen einen schwarzen Zylinder.W.-D. Könenkamp: Wirtschaft, Gesellschaft u. Kleidungsstil in den Vierlanden während des 18. u. 19. Jh. Zur Situation einer Tracht (1978).
Universal-Lexikon. 2012.